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Einzug - Ringwechsel - Auszug: Ablauf einer Trauung

Eine Hochzeit zu planen ist eine Aufgabe, die die meisten von uns nur einmal im Leben zu meistern haben. So viele Kleinigkeiten sind zu bedenken, dass man manche Dinge einfach aus den Augen verliert. Bei unseren Treffen mit Brautpaaren beratschlagen wir vor allem den Ablauf der Trauung und daher wollen wir heute die Fragen besprechen, die wir sonst den zukünftigen Eheleuten persönlich stellen und euch ein Beispiel eines Ablaufs einer standesamtlichen Trauung geben:

 

Trauung – kirchlich oder standesamtlich?

Die Trauungen in der Kirche oder am Standesamt unterscheiden sich in Länge und Ablauf. Aus Erfahrung gestalten wir daher kirchliche Trauungen mit 5 Liedern und standesamtliche Trauungen mit 3. Natürlich haben auch Pfarrer, Standesbeamte oder freie Redner eine gewisse Vorstellung von der Durchführung der Trauung, manche wünschen sich mehr oder auch weniger Lieder. Wir sind flexibel und können uns auf verschiedene Situationen einstellen.

 

Wer kommt zuerst?
Der Einzug ist wohl einer der emotionalsten Momente einer Hochzeit. Doch auch Einziehen will gelernt sein.

Man sollte sich Gedanken machen, ob der Bräutigam vorne am Altar wartet oder ob er zum Beispiel mit seiner Mutter oder seinem Trauzeugen einzieht. Die Musiker sollten zu diesem Zeitpunkt zumindest auch schon ein wenig Begleitmusik spielen.
Es gibt auch die Möglichkeit, gemeinsam als Paar hinein zu schreiten. Diese Variante wird vor allem am Standesamt sehr gerne gewählt.
Der Klassiker allerdings ist – und wir kennen es alle aus romantischen Hollywood-Filmen – dass die Braut, geleitet von einem Brautführer (meist der Vater), hinunter zum Altar schreitet. Das Einzugslied beginnt meistens an dem Punkt, wo die Braut zum ersten Mal zu sehen ist. Bei sehr langen Liedern kann die Braut natürlich auch erst beim ersten Refrain eintreten.

Für uns Musiker ist es immer wichtig zu wissen, welche Variante gewählt wird, so dass wir zum richtigen Zeitpunkt das richtige Lied spielen können.

 

Zwischenspiele

Bei längeren Trauungen, wie es bei Messen in der Kirche oft der Fall ist, werden mehrere (religiöse) Lieder zwischendurch gesungen. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Trauung nicht länger als eine Stunde dauert, da gerade die Geduld der jüngsten und ältesten Gäste sehr auf die Probe gestellt wird. Darüber hinaus sind die meisten Gäste da, um mit euch zu feiern. Zu viele Zwischenlieder oder Programmpunkte oder zu lange Reden und Musikstücke können die Trauung unnötig in die Länge ziehen. Daher haben wir herausgefunden, dass bei kirchlichen Hochzeiten 5 Lieder optimal sind.

 

Der Höhepunkt: Ringwechsel und Kuss

Man glaubt, dass diese Situation eindeutig ist, aber auch hier gibt es verschiedene Varianten. Bei standesamtlichen Trauungen kann man Ringwechsel und Kuss mit einem Lied begleiten, bei kirchlichen Hochzeiten gibt es nach dem Ringwechsel meist noch eine Segnung oder Gebete. Daher ist in der Kirche das Lied meist nur beim Kuss möglich. Aber Achtung: sowohl in der Kirche als auch im Standesamt gibt es den Moment, wo Dokumente unterzeichnet werden müssen! Da auf diesen unspektakulären Programmpunkt viele vergessen und keine Musik einplanen, ist es dann ein paar Minuten ganz still. Daher wäre es gut, nicht nur für den Ringwechsel und Kuss sondern auch für das Unterschreiben der Hochzeitsurkunde ein Lied einzuplanen.

 

Und dann ist alles vorbei
Bei allen Gästen und auch beim frisch vermählten Hochzeitspaar fällt nach der Trauung eine große Anspannung ab. Daher ist es nur zu verständlich, dass sich alle auf ein kühles Glas Sekt freuen und die Feier beginnen kann!

Doch zuerst müssen noch alle aus der Kirche oder aus dem Standesamt raus. Und auch das kann in verschiedenen Varianten ablaufen:

Viele Paare entscheiden sich dafür, dass das Auszugslied eigentlich ein letztes Lied ist, währenddessen noch alle sitzen bleiben und zuhören.
Eine zweite Version wäre, dass noch während des letzten Liedes die Gäste langsam aufstehen bzw. den Saal verlassen und z.B. ein Spalier bilden, durch das die Eheleute hinaus schreiten. Hier können Blumen oder Reis gestreut werden (sofern es die Location erlaubt), Seifenblasen gepustet werden oder auch Wedding Wands (hübsch dekorierte Stäbchen mit Glöckchen dran) geschüttelt werden. Das Auszugslied würde den perfekten musikalischen Hintergrund bilden.

Jedoch mögen es manche Brautpaare ganz intim. Diese Brautpaare „schicken“ alle Gäste schon vorab hinaus und hören sich das letzte Lied alleine an. Manche fangen an zu tanzen, manche singen mit, manche tauschen verliebte Blicke und Küsse aus. Diesen Moment für sich zu haben, bevor alle Gratulanten sich auf einen stürzen, die ganze Nacht gefeiert wird und man seinen neuen Ehepartner wahrscheinlich nur selten alleine für sich hat, ist ein intimer Moment, der wunderschön sein kann.

 

Es gibt also ein paar Überlegungen, die man vor der Trauung anstellen sollte. Wir beraten euch gerne dazu!

 

Hier nun noch ein Beispiel eines Ablaufs einer standesamtlichen Trauung, und zwar von unserer Vicky höchstpersönlich:

 

  • Einzug: Ringkind, dann Blumenkinder, dann Papa mit Braut

Wenn Lied beginnt, geht Ringkind los

  • Begrüßung des Brautpaares durch die Standesbeamtin/den Standesbeamten

 

  • Ansprache der Standesbeamtin/des Standesbeamten

 

  • Gemeinsames Anzünden der Hochzeitskerze

 

  • gemeinsame Geschichte - Kennenlernen von Braut und Bräutigam:

 

  • Ehekonsenserklärung – Eheschließungsformel: Fragen der Standes-beamtin/des Standesbeamten an das Brautpaar (einzeln und nacheinander) ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen,
    Bei Bejahung: Ausspruch der Standesbeamtin/des Standesbeamten, dass die beiden Verlobten nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute sind.

 

  • Ringwechsel: die Brautleute stecken sich gegenseitig die Eheringe an & Brautkuss (!)

Währenddessen Lied

  • Wünsche an das Brautpaar:

o   Von Freunden und Verwandten („Fürbitten“)

 

  • Der Ehebucheintrag wird durch die Standesbeamtin/den Standesbeamten vorgelesen.

 

  • Unterschriften: der Ehebucheintrag wird vom Brautpaar/vom neuvermählten Ehepaar, den Trauzeugen und von der Standesbeamtin/dem Standesbeamten unterschrieben. Derjenige Ehegatte, dessen Name sich durch die Eheschließung geändert hat, muss schon mit seinem neuen Familiennamen unterschreiben!

Hintergrundmusik (kein Gesang)

  • Abschluss der Trauung: das neuvermählte Ehepaar wird von Standesbeamten beglückwünscht

  • Wichtige organisatorische Infos werden noch vom Standesbeamten erwähnt.

  • Auszug: Braut und Bräutigam gehen durch die Spalier-stehende Menge bis ganz nach hinten

Währenddessen Lied